2023 traten an vielen Apfelsorten Frostschäden auf.
Die Ursache:
Spätfröste ab Knospenaufbruch führen dazu, dass das Wasser in den Zellen der Knospen, Blüten oder jungen Früchte gefriert. Durch die Ausdehnung des gefrorenen Wassers werden Zellen irreversibel geschädigt.
Der Physiologischer Hintergrund:
Abhängig von der Tiefe der Temperaturen und dem Entwicklungsstadium der Knospen, Blüten und Früchte können unterschiedliche Schäden entstehen.
Wenn der Frost sehr stark ist, dass selbst die Samenanlagen zerstört werden, kommt es meist zu keinem Fruchtansatz. Sind nur einzelne Zellen oder Zellbereiche geschädigt, kann sich eine Frucht entwickeln. Allerdings bildet sich dort, wo Risse und Wunden entstanden sind, ein Reparaturgewebe. In diesem Narbenbereich ist auch die Fähigkeit des weiteren Zellwachstums gestört, so dass flächige Berostungen oder Fruchtdeformationen entstehen können.1) Bei niedrigen Temperaturen während der Fruchtentwicklung, entstehen die Frostzungen. Die Frucht ist auf einer Seite schmäler und die Fruchthaut ist meist braun und rau.
Die Frostempfindlichkeit ist genetisch bedingt und steigt mit fortschreitendem, phänologischem Entwicklungsstadium an. Sie ist in der Winterruhe am geringsten und in der Blüte am höchsten. Gut mit Nährstoffen und Assimilaten vorsorgte Bäume sind im Allgemeinen weniger frostempfindlich als z. B. durch hohe Vorjahreserträge und Nährstoffmangel geschwächte Bäume.1)
Aber:
Diese Früchte können problemlos gegessen und verwertet werden. Es kann sein, dass die Lagerfähigkeit bei diesen Früchten geringfügig schlechter ist, aber meist hat diese Frostzunge keinen Einfluss auf die innere Qualität der Frucht. Der Schaden ist nur ein äußerlicher Fehler.
Der Apfel darf jederzeit gepflückt, gekauft, gegessen, verarbeitet und verschenkt werden!
Quelle: 1) http://www.frudistor.de/index.php?dis=26-Frostsch%C3%A4den&lang=DE